Incoterms

Incoterms

Incoterms, kurz für International Commercial Terms, sind eine Reihe von standardisierten Handelsbedingungen, die von der Internationalen Handelskammer (ICC) entwickelt wurden. Sie definieren die Rechte und Pflichten von Käufern und Verkäufern in internationalen Handelstransaktionen und regeln Aspekte wie den Transport der Ware, die Risikoübertragung und die Kostenverteilung zwischen den Parteien. Hier sind einige der gängigsten Incoterms mit konkreten Beispielen:

  1. EXW (Ex Works – Ab Werk): Der Verkäufer stellt die Ware zur Abholung am vereinbarten Ort (in der Regel sein Werk) bereit. Alle Kosten und Risiken, einschließlich des Transports zum Bestimmungsort, liegen beim Käufer. Beispiel: „EXW Incoterms 2020, XYZ Fabrik, Berlin.“
  2. FCA (Free Carrier – Frei Frachtführer): Der Verkäufer liefert die Ware an einen vom Käufer benannten Frachtführer oder einen anderen bestimmten Ort. Der Verkäufer ist für den Exportzoll verantwortlich, während der Käufer die Kosten und das Risiko des Transports trägt. Beispiel: „FCA Incoterms 2020, Hafen Hamburg, XYZ Fabrik.“
  3. FOB (Free On Board – Frei an Bord): Der Verkäufer ist für die Lieferung der Ware an Bord des Schiffs im Abgangshafen verantwortlich. Ab diesem Zeitpunkt trägt der Käufer die Kosten und das Risiko des Transports. Beispiel: „FOB Incoterms 2020, Hafen Shanghai, XYZ Fabrik.“
  4. CIF (Cost, Insurance and Freight – Kosten, Versicherung und Fracht): Der Verkäufer trägt die Kosten und die Fracht bis zum Bestimmungshafen sowie die Versicherung der Ware gegen Verlust oder Schäden während des Transports. Der Käufer übernimmt das Risiko nach dem Entladen im Bestimmungshafen. Beispiel: „CIF Incoterms 2020, Hafen Rotterdam, XYZ Fabrik.“
  5. DAP (Delivered at Place – Geliefert benannter Ort): Der Verkäufer trägt alle Kosten und Risiken im Zusammenhang mit dem Transport der Ware zum benannten Bestimmungsort. Der Käufer übernimmt die Verantwortung nach der Ankunft der Ware am Bestimmungsort. Beispiel: „DAP Incoterms 2020, Lager Hamburg, XYZ Fabrik.“
  6. CFR (Cost and Freight – Kosten und Fracht): Der Verkäufer trägt die Kosten und die Fracht bis zum Bestimmungshafen. Der Käufer übernimmt das Risiko nach dem Entladen im Bestimmungshafen. Beispiel: „CFR Incoterms 2020, Hafen New York, XYZ Fabrik.“
  7. CPT (Carriage Paid To – Frachtfrei): Der Verkäufer trägt die Kosten für den Transport der Ware zum benannten Bestimmungsort oder zu einem anderen vereinbarten Ort. Das Risiko geht auf den Käufer über, sobald die Ware dem ersten Frachtführer übergeben wurde. Beispiel: „CPT Incoterms 2020, Flughafen Frankfurt, XYZ Fabrik.“
  8. CIP (Carriage and Insurance Paid To – Frachtfrei versichert): Der Verkäufer trägt die Kosten für den Transport und die Versicherung der Ware bis zum benannten Bestimmungsort oder zu einem anderen vereinbarten Ort. Das Risiko geht auf den Käufer über, sobald die Ware dem ersten Frachtführer übergeben wurde. Beispiel: „CIP Incoterms 2020, Hafen Los Angeles, XYZ Fabrik.“
  9. DDP (Delivered Duty Paid – Geliefert verzollt): Der Verkäufer trägt alle Kosten und Risiken im Zusammenhang mit dem Transport der Ware bis zum benannten Bestimmungsort, einschließlich der Einfuhrzölle und Steuern. Beispiel: „DDP Incoterms 2020, Lager Paris, XYZ Fabrik.“
  10. DAP (Delivered at Place Unloaded – Geliefert entladen benannter Ort): Der Verkäufer trägt alle Kosten und Risiken im Zusammenhang mit dem Transport der Ware zum benannten Bestimmungsort, einschließlich des Entladens. Beispiel: „DAP Incoterms 2020, Fabrikeingang Mailand, XYZ Fabrik.“
  11. Es ist wichtig zu beachten, dass jedes Incoterms eine spezifische Aufteilung von Kosten und Risiken zwischen Käufer und Verkäufer vorsieht. Die genaue Verwendung und Anwendung der Incoterms sollte immer im Handelsvertrag oder der Vereinbarung zwischen den Parteien deutlich festgelegt werden.

Incoterms sind eine wertvolle Grundlage für die Festlegung von Handelsbedingungen und tragen dazu bei, Missverständnisse und Streitigkeiten zu minimieren. Es ist ratsam, sich über die aktuellsten Incoterms-Versionen zu informieren und bei Bedarf rechtlichen Rat einzuholen, um sicherzustellen, dass sie den spezifischen Anforderungen der Handelstransaktionen gerecht werden.

Es gibt weitere Incoterms wie DAT (Delivered at Terminal), DDP (Delivered Duty Paid) und mehr, die spezifischere Bedingungen und Verantwortlichkeiten für den Handel festlegen. Es ist wichtig, die spezifische Incoterms-Vereinbarung im Handelsvertrag klar zu definieren, um Missverständnisse zu vermeiden und eine reibungslose Abwicklung des Handels zu gewährleisten.

Es wird empfohlen, vor der Verwendung von Incoterms eine gründliche Kenntnis der aktuellen Version und gegebenenfalls rechtlichen Rat einzuholen, um sicherzustellen, dass die Incoterms korrekt angewendet und den individuellen Bedürfnissen der beteiligten Parteien angepasst werden.

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