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Adverse Selection

Adverse Selection

Mit Adverse Selection beschreibt man die Ausprägung von Marktversagen die durch Informationsasymmetrie zwischen den Vertragspartner vor dem Vertragsabschluss bedingt werden.

Man spricht auch von Negativauslese oder Antiselektion.

Als klassisches Modell gilt hier nach Akerlof 1970 der Markt von Gebrauchtwagen mit unvollständigen Informationen der Nachfrager. So kann der Nachfrager die Anbieter von gut erhaltenen Gebrauchtwagen nicht von den Anbietern von schlecht erhaltenen Gebrauchtwagen unterscheiden. Allerdings kennt jeder Anbieter genau die Qualität seiner Autos.

Somit muss der Nachfrager von einer durchschnittlichen Qualität von Gebrauchtwagen ausgehen.

Anbieter die gute Gebrauchtwagen anbieten werden höhere Preise verlangen um ihre Opportunitätskosten zu decken, die Nutzeneinbuße beim Verkauf des Autos, als Anbieter von schlechten Gebrauchtwagen.

Die Gefahr besteht nun darin, dass die Anbieter von schlechten Autos wissen, dass der Nachfrage die guten nicht von den schlechten Autos unterscheiden kann und dass sie trotz schlechter Autos solche Preise verlangen wie die Anbieter von guten Autos. Die Preise können sogar über denen liegen die die Nachfrager für die erwartete Durchschnittsqualität bereit sind zu zahlen und Anbieter mit guten Autos werden keine Verkäufe erzielen und sich aus dem Markt zurück ziehen.

So werden auf dem Markt nur noch Autos mit einer unterdurchschnittlichen Qualität angeboten.

Diese Situation ergibt sich da die Nachfrager nicht vollständig informiert sind über die Qualität der Fahrzeuge. Es wird also der Preis nicht mehr in Relation zur gebotenen Qualität gesetzt.

Ähnliches geschieht auf dem Markt von Versicherungen. So werden wichtige Informationsteile wie die Eintrittswahrscheinlichkeit bei bestimmten Versicherungsfällen nicht kommuniziert.

So kann die adverse Selektion zu einem Marktversagen führen auch auf dem Arbeitsmarkt wenn es zu einer Informationsasymmetrie bei Bewerbern und Arbeitgebern in Hinblick auf die Qualifikation der Bewerber kommt.

Mit den Begriffen Signalling oder Screening bezeichnet man Mechanismen des Marktes die diese Nachteile ausgleichen. Im Beispiel des Gebrauchtwagenmarktes können dieses die Gewähr von Garantie für die Qualität sein. Das Signaling informiert den Partner deutlich durch Garantien, Zeugnisse, Zertifikate, Werbung etc. Beim Screening geht man von schlecht informierten Partnern aus, hier nutzt man Fragebögen, Auswahlgespräche etc.

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