Cluster
Der Begriff Cluster beschreibt eine homogene Gruppe von bezüglich eines bestimmten Merkmals gleichartigen Elementen in der Statistik. Innerhalb der Wirtschaftsgeografie bezeichnet man mit einem Cluster die räumliche Konzentration von miteinander verbundenen Unternehmen und Institutionen eines Wirtschaftszweiges. Dabei kann der Cluster neben Unternehmen vernetzter Bereiche auch andere für den Wettbewerb relevante Organisationseinheiten wie Hochschulen, Kammern, Behörden, Forschungsinstutionen, Normen setzende Instanzen etc umfassen.
Es beschreibt eine räumliche Zusammenstellung von Ressourcen, Menschen, Ideen und Infrastruktur zu einem komplexen Netzwerk mit dynamischen Interaktionen. Dieses muss unbedingt kongruent mit administrativen Grenzen sein. Gerrell sieht man die räumliche Nähe förderlich für Entstehung von Innovationen, Wissen und wirtschaftliche Entwicklung.
Man unterscheidet unterschiedliche Dimensionen von Clustern. So ist die horizontale Dimension die zeitgleiche Präsenz von Unternehmen die ähnliche Produkte erzeugen und so in Konkurrenz stehen. Sie haben keine intensiven Kontakt zueinander, aber profitieren von der Kopräsenz an einem Standort so dass sie über Produkte der Konkurrenz informiert sind.
Die vertikale Dimension beschreibt die Konzentration von vor- und nachgelagerten Unternehmseinheiten, existiert ein spezieller industrielle Cluster so haben auch Zulieferer und Abnehmer einen Anreiz sich in dieser Region niederzulassen.
Die externe Dimension beschreibt die Offenheit des Clusters, durch externe Impulse können so Innovations- und Wachstumsprozesse in das clusterinterne Netzwerk gelangen. Es sonst zu einem lock in kommen, einer kreativen Austrocknung eines Clusters ohne externe innovative Impulse.
Die institutionelle Dimension ist in regionalen Konzentrationsprozesse begründet mit spezifischem Regel- und Normensystem. So kommt es zu Zuverlässigkeit und Vertrauen in gegenseitige Leistungsfähigkeit durch die selben oder sich ergänzenden Arbeitswerte und Technikvorstellungen.
Cluster unterscheiden sich bezüglcih Größe, Entwicklungsstand und Bandbreite, sie bestehen aus kleinen oder mittleren Unternehmen wie der italienische Schuhmodencluster oder der Möbelcluster im US-Bundesstaat North Carolina. Aber auch größere Unterhmen kommen hierfür in Frage wie im Silicon Valley oder Hollywood. Ebenso können die zusammengefassten Unternehmen aus modernen Hochtechnologiebereichen stammen wie die Route-128-Region in Boston mit Softwareentwicklung, Bio- und Gentechnologie und Minicomputern oder die Sophia Antipolis in Südfrankreich und der M4-Corridor im britischen Berkshire/Thames Valley mit Informations- und Telekommunikationstechnologie oder die südschwedischen Regionen Malmö und Lund sowie Martinsried bei Müchen mit Biotechnologie. Aber auch konventionelle Branchen wie Textilindustrie auf der Schwäbischen Alb, Fahrradhandwerk in Freiburg, Messerwarenindustrie in Solingen, Uhrenindustrie in der Schweizer Jura, kalifornischer Weinanabau oder das Dritte Italien mit Möbel, Glas, Textilien und Schuhen in Norditalien kommen hierfür in Frage.
Cluster können aber auch Gefahren für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region mit sich bringen. Vor allem wenn die Region durch die Cluster sehr einseitig spezialisiert wird, sie wirtschaftlich fördert und Infrakstruktur bereitstellt. Derartige anpassungsresistente Monostrukturen sind anfällig für konjunkturelle und strukturelle Krisen. Beispiele hierfür sind Montanindustrie im Ruhrgebiet, Krise des Automobilstandortes Detroit, Schweizer Urhenindustrie in den 1980 und 1990er Jahren.
Wenn nationale und internationale Beziehungen aufgrund von lokalen vernachlässigt werden kann es zu Problemen kommen oder auch aufgrund von Agglomerationsnachteilen wenn durch clusterbedingtes Wirtschaftswachstum die Mieten und Immoblienpreise steigen, sowie die Arbeitskosten und die Infrastruktur überlastet wird.