Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) – Was Sie wissen sollten
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist ein zentrales Instrument der deutschen Klimaschutzpolitik, das die energetischen Anforderungen an Gebäude regelt. Es trat am 1. November 2020 in Kraft und löste die bisherigen Regelungen der Energieeinsparverordnung (EnEV), des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) und des Energieeinsparungsgesetzes (EnEG) ab. Ziel ist es, den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken und den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern.
Ziele des GEG
Das GEG soll dazu beitragen:
- Klimaschutz voranzutreiben: Durch weniger Energieverbrauch wird der CO₂-Ausstoß im Gebäudesektor reduziert.
- Energieeffizienz zu steigern: Moderne Gebäudetechnik und energieeffiziente Bauweisen werden gefördert.
- Erneuerbare Energien zu integrieren: Der Anteil regenerativer Energien bei der Wärme- und Stromversorgung wird erhöht.
- Rechtliche Regelungen zu vereinfachen: Durch die Zusammenführung verschiedener Gesetze wird die Umsetzung für Bauherren und Eigentümer übersichtlicher.
Wichtige Regelungen des GEG
Bereich | Regelung |
---|---|
Neubauten | Neubauten müssen den Standard eines Niedrigstenergiegebäudes erfüllen. |
Altbauten | Bei Renovierungen gelten Anforderungen an die energetische Qualität der Bauteile. |
Heizungsanlagen | Der Einbau von Ölheizungen ist ab 2026 nur noch in Ausnahmefällen erlaubt. |
Erneuerbare Energien | Neubauten müssen anteilig mit erneuerbaren Energien versorgt werden (mind. 15 % des Wärmebedarfs). |
Primärenergiebedarf | Es gelten Grenzwerte für den Primärenergiebedarf, der möglichst niedrig sein soll. |
Energieausweise | Verkäufer und Vermieter müssen potenziellen Käufern oder Mietern einen Energieausweis vorlegen. |
Anforderungen an Neubauten
Neubauten müssen so konzipiert sein, dass ihr Energiebedarf möglichst gering ist. Das wird durch die Verwendung hochwertiger Dämmstoffe, energieeffizienter Heizungsanlagen und moderner Haustechnik erreicht. Dabei spielt die Nutzung von Solarthermie, Wärmepumpen oder anderen erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle.
Pflichten für Bestandsgebäude
Auch bei bestehenden Gebäuden setzt das GEG klare Vorgaben:
- Bei größeren Renovierungen müssen energetische Mindeststandards eingehalten werden.
- Unzureichend gedämmte Dächer oder oberste Geschossdecken müssen nachträglich gedämmt werden.
- Alte Heizkessel, die vor 1991 installiert wurden, dürfen nicht mehr betrieben werden.
Vorteile des GEG für Immobilienbesitzer
- Energiekosten senken: Durch bessere Effizienz sinken die Heiz- und Stromkosten.
- Wertsteigerung: Energetisch modernisierte Gebäude sind am Markt gefragter.
- Klimaschutz leisten: Eigentümer tragen aktiv zur Reduzierung von Treibhausgasen bei.
Herausforderungen und Kritik
Das GEG bringt auch Herausforderungen mit sich:
- Hohe Investitionskosten: Energetische Modernisierungen und Neubauten sind kostenintensiv.
- Komplexität der Vorschriften: Für viele Bauherren und Eigentümer sind die Regelungen schwer verständlich.
- Diskussion um Technologieoffenheit: Kritiker bemängeln, dass die Regelungen die Wahlmöglichkeiten einschränken könnten, z. B. durch das Öl-Heizungsverbot.
Aktuelle Entwicklungen und Novellierungen
Das GEG wird regelmäßig angepasst, um den steigenden Anforderungen des Klimaschutzes gerecht zu werden. Im Jahr 2024 soll eine umfassende Novellierung erfolgen, die noch strengere Anforderungen an den Einsatz erneuerbarer Energien und die Effizienz von Gebäuden stellt.
Fazit
Das Gebäudeenergiegesetz ist ein entscheidender Schritt, um die Klimaziele Deutschlands zu erreichen. Es fordert von Bauherren und Eigentümern, in die Zukunftsfähigkeit ihrer Immobilien zu investieren. Gleichzeitig eröffnet es Chancen, langfristig Kosten zu sparen und den Wert der Gebäude zu steigern.