Kapitalismus
Mit Kapitalismus bezeichnet man wertend die neuzeitlichen kapitalistischen Marktwirtschaften mit vorherrschendem privaten Eigentum an Produktionsmitteln und dezentraler Planung der Wirtschaft.
Entsprechend dem Marxismus herrscht eine kapitalistischen Gesinnung nach dem Erwerbsprinzip, bei der die Nichteigentümer arbeiten, die Arbeitsorganisation rational ist und auf Gewinnerzielung ausgelegt wird. Es gibt Großbetriebe und das Unternehmertum dominiert.
Das gesellschaftliche Verhältnis besteht aus Produktionsmitteln im Privateigentum und der unentgeltlichen Aneignung der Wertschöpfung, die von den arbeitenden Nichteigentümern erbracht wird.
Die Phasen des Kapitalismus
Nach Marx unterscheidet man Früh-, Konkurrenzkapitalismus, Monopolkapitalismus, Imperialismus und Staatsmonopolkapitalismus bzw. Spätkapitalismus.
Nach Sombart wird unterschieden zwischen Früh-, Hoch- und Spät-Kapitalismus.
Die meisten Theorien besagen auch, dass der Kaptialismus eine Übergangsphase ist, die sich durch eine systemimmanente Zwangsläufigkeit selbst zerstört.
Nach Marx hat der Kapitalismus so einen Übergangscharakter, Schumpeter sieht durch die Automatisierung und technischen Fortschritt sowie größer werdende Unternehmen einen Zurückgang von Vertragsfreiheit durch kollektive Absprachen der zu mehr Sozialisierung und Verlust von Funktion bei unternehmerischen Privateigentum führt.
Sombart sieht eine Ersetzung des individuellen Prinzipes hin zum Kollektivprinzip und staatlichen Eingriffen ein Vorherrschen des Sozialismus.
Dabei spielen subjektive Wertungen der Wissenschaftler eine große Rolle. Wissenschaftslogisch kann man keine zwangsläufige Entwicklung voraussagen. Daher sollten wertende Begriffe wie Kapitalismus und Sozialismus durch wertfreiere wie Marktwirtschaft und zentralgeleitete Wirtschaft ersetzt werden. Anstelle von zwangsläufigen Entwicklungsstufen kann man ordnungstheoretische Analysen zur Gestaltbarkeit von Wirtschaftsprozessen setzen.