Preiskalkulation

Preiskalkulation

Die Preiskalkulation ist ein kostenorientierter  Ansatz in der Preispolitik und dient vor allem der Kostenrechnung und der Leistungsrechnung. Bei den ersten kostenrechnerischen Konzepten lag das alleinige Ziel auf der Ermittlung des Angebotspreise für Absatzleistungen, so wurde zu den Selbstkosten prozentual ein Gewinnzuschlag hinzugefügt als „Selbskosten-plus-Gewinnzuschlags-Preise progressive Kalkulation“. Vor allem in der Handelskalkulation dient diese einfache Kalkulation als einfaches Preisbestimmungsverfahren. Aber auch im Anlagegeschäft wo man ohne Marktpreise eine kostenorientierte Preisbildung vorzieht.

Im Bankwesen ist die Preiskalkulation aufgrund der Eigenart der Bankpreise nur bedingt sinnvoll möglich.

So handelt es sich aufgrund von Plandaten um eine Vorkalkulation, rechnet man mit Istkosten so spricht man von einer Nachkalkulation. Ergänzt werden diese durch Schätzkalkulationen.

Die Selbstkosten können auf Grundlage von Vollkosten oder Teilkosten und unterschiedlichen Kostenwerten ermittelt werden.

Es wird vor allem unterscheidet man Einzelkosten und Gemeinkosten. Die Gemeinkosten werden durch Zuhilfenahme von Schlüsseln ermittel und die Einzelkosten werden den Produkteinheiten unmittelbar zu gerechnet.

Gemeinkosten kommen häufig bei eher weniger differenzierten Abrechnungsvorgängen auf Produkteinheiten zum Zuge. Das genaue Kalkulationsverfahren richtet sich nach den Anforderungen des Fertigungsverfahrens.

Bei kritischen Einwendungen wird häufig die Vollkostenrechnung bevorzugt eingesetzt.

Unterschiedliche Arten der Preiskalkulation

Problematisch bei einer Fixkostenrechnung auf der Ist-Beschäftigung ist, dass dem Markt herauskalkuliert wird, wenn niedrige Beschäftigung zu hohen Preisen führt und ein Beschäftigungsrückgang erfolgt. Bei Rüstungsprodukten bei denen es keinen Marktpreis gibt rechnet der Staat entsprechend auf dieser Basis.

Öffentliche Verwaltungen sowie Unternehmen gehen so nach LSP den Leitsätzen für die Preisermittlung auf Grund von Selbstkosten vor.

Die Deckungsbeitragsrechnung geht von Marktpreisen aus. Es werden von den Erlösen einer Leistungseinheit bei der Rückrechnung die der Leistungseinheit zurechenbaren Kosten abgezogen.

Man unterscheidet die retrograde Kalkulation von einer progressiven Teilkostenkalkulation. Hier werden variable und fixe Kosten differenziert. Der Preis ergibt sich so als Deckungsbeitrags-Aufschlag auf variable Stückkosten. So wird ein sich aus dem Markt herauskalkulieren vermieden und die Preise werden beschäftigungsabhängig gestaltet.

Variable Stückzahlen können durch Grenzkosten so ergibt sich bei einer nichtlinearen Kostenfunktion eine Preispolitik die auslastungskonform ist mit eher hohen bzw. niedrigen Preisen bei hoher bzw. niedriger Beschäftigung.

Die Grenzkostenkalkulation findet häufig Anwendung bei einer eher überdurchschnittlichen Beschäftigung. Andersfalls nutzt man häufig die vollen Durchschnittskosten für die Preiskalkulation.

Bei staatlich festgelegten Preisen einer zentral gelenkten Planwirtschaft hängen Kosten und Verkaufspreise eng beieinander.

Bei markwirtschaftlichen Systemen ergeben sich die Preise durch den Ausgleich von Angebot und Nachfrage.

Werden Preise vom Markt vorgegeben so nutzt man die Kostenrechnung zur Preisbeurteilung und nicht zur Preisbestimmung. So kann man überprüfen ob die Absatzpreise die gegeben sind ausreichen um die Kosten zu dekcne.

Generell kann jeder Anbieter Preise fordern die über den Kosten liegen und anders herum kann niemand verlangen durch den Verkaufspreis die Kosten gedeckt zu bekommen.

Preiserhöhungen sind häufig die Folge von neu eintretenden und weiter gegebenen Kostensituationen die gedeckt werden sollen über den Verkaufspreis.

So kann die Kostenrechnung vor allem zur Bestimmung einer Preisuntergrenze genutzt werden um kostendeckend zu verkaufen bzw. produzieren.

Abhängig von dem was der Markt her gibt kann der Preis nach oben hin abweichen. Eine Mindestpreisforderung kann ergeben, ob sich die Annahme eines Auftrages zu einem gegebenen Preis noch lohnt.

Im Industriebetrieb kann so ermittelt werden wie viel ein Ersatzstoff maximal kosten darf um bei festen Weiterverarbeitungskosten und vorgegebenen Verkaufspreis den gewünschten Gewinn zu erzielen.

Auch zwischen Teilbetrieben eines Unternehmens und unterschiedlichen Abteilungen können interne Verrechnungspreise auf den Selbstkosten beruhen und eine Orientierungshilfe geben. Bei exportorientierten Unternehmen erfolgen absatzwirtschaftliche Zusatzleistungen für die man zur Erfassung besondere Arten der Exportkalkulation verwendet.

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