Sektoraler Strukturwandel
Kommt es zu einem unterschiedlich starken Wachstum von Wirtschaftszweigen, so kommt es in der Folge zu Verschiebungen in der sektoralen Wirtschaftsstrukur so wird diese durch den sektoralen Strukturwandel angezeigt.
Dabei erfolgt der sektorale Strukturwandel langfristig und erfolgt in der Regel vorwiegend dauerhaft.
Die Grundtendenzen sind hierbei stabil. Gemessen wird der sektorale Strukturwandel in Sektoranteilen die prozentual ermittelt werden anteilig zum Nationaleinkommen bzw. Anzahl der Beschäftigten in dem Wirtschaftszweig.
Der sektorale Strukturwandel kann hierbei verschiedene Ursachen haben.
- Institutionelle Veränderungen beschreiben in erster Linie Änderungen im Rechtesystem, dem Sozialversicherungssystem, der Steuergesetzgebung, dem Wettbewerbsrecht mit Deregulierung und Regulierung. So wird das Verhalten von Produzenten und Konsumenten beeinflusst. Außenwirtschaftlich können auch Änderungen der Handelspolitik eine Ursache für den Wandel sein, der Abbau von Zöllen im WTO-Rahmen, Liberalisierung etc.
- Auf der Seite der Nachfrage kann es zu Verschiebungen in der gesamtwirtschaftlichen Nachfragestruktur kommen. So kann der private Konsum abnehmen oder zunehmen, die Importnachfrage sich ändern, der Staatsverbrauch sich einschränken etc.
- Auf der Seite des Angebotes können sich Produktionsfaktoren verändern wie eine Verteuerung oder Verknappung der Rohstoffe. Die Lohnentwicklung, der technische Fortschritt usw. verändern den Einsatz von Kapital und Arbeit. Veränderte Vorleistungsnachfragen wie energiesparende Technik, Einsatz anderer Werkstoffe wie Keramik oder Kunststoffe verändern ebenfalls das Angebot.
Gerade im Phasen von einem hohen gesamtwirtschaftlichen Wachstum ist der sektorale Wandel besonders stark. Bei einem schwachen Wachstum hingegen gering. Die Modelle des Steady-Gate-Growth in der neoklassischen Wachstumstheorie befassen sich der Möglichkeit von Wirtschaftswachstum ohne eine Veränderung der Sektoreinteile, die in der Realität eher unrealistisch ist.
Die sektorale Strukturpolitik greift hierbei in den Selbststeuerungsprozess des Marktes unterstützend ein.