Sozialismus
Der Sozialismus steht für verschiedene Gesellschaftsentwürfe und Lehren seit dem Ende des 18. Jahrhunderts die eine Gesellschaftsordnung zum Ziel haben welche auf Solidarität, Gleichheit und Gerechtigkeit zwischen allen Menschen steht.
Sie ist ein Gegenentwurf zur kritisierten individualistisch-liberalistischen Marktwirtschaft. Abhängig von der sozialistischen Schule unterscheiden sich jedoch die Wege zur Realisierung des Sozialismus erheblich von einander.
Häufig werden die Begriffe Sozialismus und Kommunismus synonym verwendet.
Der Sozialismus beschreibt Gesellschaftsordnungen welche zwischen dem Kapitalismus und Kommunismus befinden.
Nach Marx und Engels gibt es frühsozialistische Konzepte oder auch den utopischen Sozialismus bei der alle Produktionsmittel vergesellschaftet werden. So gibt es eine zentrale, straffe Organisation aller Lebensbereiche, aber auch die Beibehaltung von Privateigentum ist möglich mit gewisser sozialer Differenzierung (Fourier, Saint-Simon). Grundlegend für viele Ansätze ist das Errichten von Wohngenossenschaften sowie Arbeitsgenossenschaften.
Wissenschaftlich gesehen gibt es nach dem Marxismus vorbestimmte Abläufe, so dass Klassenkämpfe (Babeuf) oder auch die vorbestimmte Entwicklung zu einer harmonischen und optimalen Gesellschaftsordnung führen. Durch bewusste Handlungsweisen kann jedoch der Weg dahin beschleunigt werden.
Weiterhin gibt es neomarxistische Strömungen als Neue Linke, den Neomarxismus sowie den Bolschewismus, Marxismus-Leninismus.
Nach Lassalle ist die klassenlose und staatslose Gemeinschaft der Entpunkt der gesellschaftlichen Entwicklung, die Arbeiter sollen auf parlamentarische Weise die Macht im Staat erlangen und es müssen Produktionsgenossenschaften gegründet werden.
Auch Rodbertus-Jagedzow geht von einer geschichtlichen Zwangsläufigkeit aus bei der der Kapitalismus nur eine Vorstufe zum Staatssozialismus ist. So soll es zu einer Wirtschaft kommen die staatlich gelenkt wird und ohne privates Kapitaleigentum und Grundeigentum auskommt. Die Arbeiter werden hier nicht mehr ausgebeutet und die Zins- sowie Grundrenteneinkünfte als unverdientes Einkommen werden ihnen nicht vorenthalten.
Beim Revisionismus kehrt man sich von marxistischen Grundpositionen ab wie der Theorie der Klassenkämpfe und man geht davon aus dass die Arbeiter ihre Interessen auf einem parlamentarisch-demokratischen Wege zur Geltung bringen können, beim freiheitlich-demokratischen Sozialismus.
Der Begriff des Sozialismus ist sehr vielfältig und daher für konkrete Ordnungen von Gesellschaften und Wirtschaften zu vage.
Auch geht man von sehr idealisierten Konzepten aus die nur schwer mit realen marktwirtschaftlichen Ordnungen verglichen werden können.
Durch die nötigen Kontrollsysteme um die Solidarität, Gerechtigkeit und Gleicheit zu er zielen besteht auch eine Gefahr der Entmündigung der Individuen. Ein Kollektivismus, das Gemeinwohl fördernde Handlungen werden so nicht garantiert wie man es an sozialistischen Systemen in Osteuropa sehen konnte. Auch sie konnten die gesetzten Ziele nicht besser lösen als Gesellschaftsformen die den Individualismus und die Selbstverantwortung in den Vordergrund stellen.