Taube

Die Taube – Symbol für Frieden und unterschätzter Stadtbewohner

Tauben sind weltweit verbreitete Vögel, die in vielen Kulturen eine besondere Bedeutung haben. Während sie als Friedenssymbol und Brieftauben geschätzt werden, gelten sie in Städten oft als Plage. Doch Tauben sind weit mehr als nur „Ratten der Lüfte“ – sie sind intelligent, sozial und äußerst anpassungsfähig.


Merkmale der Taube

Tauben gehören zur Familie der Columbidae und variieren je nach Art in Größe und Färbung.

Merkmal Beschreibung
Größe 20 – 40 cm
Flügelspannweite 50 – 70 cm
Gewicht 200 – 600 g
Färbung Grau, weiß, braun oder gemustert
Lebenserwartung 3 – 6 Jahre in der Stadt, bis zu 15 Jahre in freier Natur
Lebensraum Städte, Parks, Felder, Felsen

Die Stadttaube stammt ursprünglich von der Felsentaube (Columba livia) ab und hat sich perfekt an urbane Gebiete angepasst.


Verbreitung und Lebensraum

Tauben sind kosmopolitische Vögel, das heißt, sie kommen fast überall auf der Welt vor – von Großstädten bis zu abgelegenen Felsenklippen.

Typische Lebensräume:

  • Städte: Hochhäuser und Brücken ersetzen natürliche Felsvorsprünge.
  • Dörfer und Parks: Tauben finden hier Futterquellen und Nistplätze.
  • Ländliche Gebiete: Wildtauben bevorzugen Felder und Wälder.

Durch die Nähe zum Menschen haben Stadttauben gelernt, sich von Essensresten zu ernähren und sind so in fast jeder Metropole zu finden.


Wichtige Taubenarten

Es gibt weltweit über 300 Taubenarten, aber einige sind besonders bekannt:

Art Größe Besonderheit
Stadttaube (Columba livia domestica) 30 – 35 cm Die häufigste Taube in Städten
Türkentaube (Streptopelia decaocto) 30 – 32 cm Feines Federkleid, schwarzer Nackenring
Ringeltaube (Columba palumbus) 38 – 42 cm Größte europäische Taube, lebt oft in Wäldern
Lachtaube (Streptopelia risoria) 26 – 30 cm Häufig als Haustier gehalten, sanftes Gurren
Victoria-Krontaube (Goura victoria) 70 cm Exotische, blaue Taubenart aus Neuguinea

Während Stadttauben oft mit Müll und Dreck assoziiert werden, sind Ringel- und Türkentauben in Parks und Wäldern gern gesehene Gäste.


Verhalten und Intelligenz

Tauben sind sehr soziale Tiere und leben oft in Gruppen. Sie besitzen eine beeindruckende Orientierungsfähigkeit und können selbst über Hunderte Kilometer hinweg nach Hause finden – deshalb wurden sie früher als Brieftauben genutzt.

Besondere Fähigkeiten:

  • Gesichtserkennung: Tauben können Menschen unterscheiden.
  • Zahlenverständnis: Forschungen zeigen, dass sie einfache mathematische Aufgaben lösen können.
  • Gutes Gedächtnis: Sie erinnern sich an Futterplätze und Gefahrenquellen.

Durch diese Fähigkeiten haben sich Tauben erfolgreich an das Leben in der Stadt angepasst.


Fortpflanzung und Lebensweise

Tauben sind monogam und bleiben oft ein Leben lang mit ihrem Partner zusammen.

Fortpflanzung:

  • 2 Eier pro Brut, bis zu 6 Bruten pro Jahr
  • Brutzeit: ca. 17 Tage
  • Beide Eltern füttern die Küken mit Kropfmilch

Da Stadttauben keine natürlichen Feinde haben, kann ihre Population schnell wachsen.


Tauben in der Stadt – Plage oder Mitbewohner?

Stadttauben sind oft umstritten: Manche Menschen füttern sie gerne, andere empfinden sie als störend.

Probleme mit Stadttauben:

  • Kotverschmutzung: Taubenkot kann Gebäude beschädigen.
  • Überpopulation: Durch fehlende natürliche Feinde wachsen Taubenbestände stark.
  • Hygiene: Tauben können Krankheiten wie Salmonellen übertragen.

Einige Städte setzen auf Fütterungsverbote oder errichten Taubenschläge, um die Population besser zu kontrollieren.


Fazit

Tauben sind faszinierende Vögel, die viel mehr als nur Stadtplage sind. Ihre Intelligenz, Anpassungsfähigkeit und soziale Natur machen sie zu einzigartigen Lebewesen. Statt sie zu bekämpfen, setzen moderne Städte zunehmend auf nachhaltige Lösungen im Umgang mit Stadttauben.

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