Magenbruch

Magenbruch verstehen und richtig behandeln

Viele Menschen leiden unter wiederkehrendem Sodbrennen, Völlegefühl oder Druck im Oberbauch – manchmal steckt dahinter ein sogenannter Magenbruch. Medizinisch korrekt wird diese Erkrankung als Hiatushernie bezeichnet. Dabei rutscht ein Teil des Magens durch eine Öffnung im Zwerchfell in den Brustraum.

Wie entsteht ein Magenbruch

Das Zwerchfell ist ein kräftiger Muskel, der Brust- und Bauchraum trennt. Normalerweise verläuft die Speiseröhre durch eine kleine Öffnung im Zwerchfell und mündet direkt in den Magen. Wird diese Öffnung zu weit, kann sich ein Teil des Magens nach oben verschieben. Ursachen dafür sind oft:

  • Alterungsprozesse: Mit den Jahren verliert das Gewebe an Elastizität.

  • Erhöhter Druck im Bauchraum: Übergewicht, Schwangerschaft, chronischer Husten oder schweres Heben können das Risiko steigern.

  • Angeborene Veranlagung: Manche Menschen haben von Natur aus eine schwächere Zwerchfellöffnung.

Typische Beschwerden

Nicht jeder Magenbruch verursacht Probleme. Treten jedoch Symptome auf, stehen sie meist mit dem Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre in Zusammenhang:

Beschwerde Beschreibung
Sodbrennen Brennendes Gefühl hinter dem Brustbein, besonders nach dem Essen oder im Liegen
Saures Aufstoßen Unangenehmer Geschmack im Mund durch zurückfließenden Mageninhalt
Schluckstörungen Gefühl, dass Speisen im Hals stecken bleiben
Brustschmerzen Können fälschlich als Herzprobleme wahrgenommen werden
Chronischer Husten Vor allem nachts, ausgelöst durch Säure in den Atemwegen

Wann zum Arzt

Gelegentliches Sodbrennen ist oft harmlos. Wenn die Beschwerden jedoch regelmäßig auftreten, die Lebensqualität beeinträchtigen oder zusätzliche Symptome wie Schluckbeschwerden, Erbrechen oder Blut im Stuhl auftreten, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie richtet sich nach Schweregrad und Beschwerden.

Lebensstil und Ernährung

  • Mehrere kleine Mahlzeiten statt großer Portionen

  • Verzicht auf scharfe, fette und sehr säurehaltige Speisen

  • Kein Essen kurz vor dem Schlafengehen

  • Alkohol, Nikotin und Kaffee möglichst vermeiden

  • Übergewicht abbauen und den Oberkörper beim Schlafen leicht hochlagern

Medikamente

Bei anhaltendem Reflux können Medikamente wie Protonenpumpenhemmer (z. B. Omeprazol) helfen, die Magensäure zu reduzieren und die Speiseröhre zu schützen.

Operation

Ein chirurgischer Eingriff ist nur notwendig, wenn starke Beschwerden bestehen oder Komplikationen drohen. Dabei wird der Magen wieder in den Bauchraum verlagert und die Zwerchfellöffnung verkleinert – meist mit einer minimal-invasiven Technik.

Mögliche Komplikationen

Unbehandelt kann ein Magenbruch langfristig ernste Folgen haben:

  • Entzündungen der Speiseröhre (Refluxösophagitis)

  • Veränderungen der Schleimhaut (Barrett-Ösophagus), die das Risiko für Speiseröhrenkrebs erhöhen

  • Einklemmung von Magenanteilen – ein akuter Notfall, der sofortige ärztliche Hilfe erfordert

Fazit

Ein Magenbruch ist weit verbreitet und oft harmlos. Mit gezielten Änderungen des Lebensstils lassen sich viele Beschwerden deutlich lindern. Wenn Symptome jedoch regelmäßig auftreten oder sich verschlimmern, ist eine medizinische Abklärung unverzichtbar. So lassen sich Folgeschäden vermeiden und die Lebensqualität verbessern.

Häufige Fragen zum Magenbruch

Was ist ein Magenbruch?

Ein Magenbruch, medizinisch Hiatushernie genannt, entsteht, wenn ein Teil des Magens durch das Zwerchfell in den Brustraum rutscht.

Welche Ursachen gibt es?

  • Schwaches Bindegewebe im Alter

  • Übergewicht oder Schwangerschaft

  • Chronischer Husten oder starkes Pressen

  • Angeborene Gewebeschwäche

Welche Symptome treten auf?

  • Sodbrennen und saures Aufstoßen

  • Druck- oder Brenngefühl hinter dem Brustbein

  • Schluckbeschwerden

  • Husten, vor allem nachts

  • Manchmal Brustschmerzen, die Herzproblemen ähneln

Ist ein Magenbruch gefährlich?

Viele Betroffene haben keine Beschwerden. Gefährlich wird es, wenn Reflux die Speiseröhre schädigt oder sich Magenanteile einklemmen – das ist ein Notfall.

Wie wird ein Magenbruch festgestellt?

Meist durch eine Magenspiegelung oder Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

  • Lebensstil ändern: kleine Mahlzeiten, säurearme Ernährung, Oberkörper hochlagern, Gewicht reduzieren

  • Medikamente: Protonenpumpenhemmer zur Verringerung der Magensäure

  • Operation: nur bei starken Beschwerden oder Komplikationen

Wann sollte man zum Arzt?

  • Häufiges oder starkes Sodbrennen

  • Schluckstörungen

  • Schmerzen in Brust oder Oberbauch

  • Blut im Stuhl oder Erbrechen

Magenbruch auf einen Blick

Thema Kurzinfo
Medizinischer Name Hiatushernie
Was passiert? Ein Teil des Magens rutscht durch das Zwerchfell in den Brustraum
Häufige Ursachen Alter, schwaches Bindegewebe, Übergewicht, Schwangerschaft, starker Druck im Bauchraum
Typische Beschwerden Sodbrennen, saures Aufstoßen, Brustschmerzen, Schluckbeschwerden, nächtlicher Husten
Diagnose Magenspiegelung, Röntgen mit Kontrastmittel, Manometrie
Behandlung ohne OP Ernährungsumstellung, kleine Mahlzeiten, Oberkörper hochlagern, Medikamente gegen Magensäure
Operation Bei schweren Beschwerden oder Komplikationen, minimal-invasiv möglich
Risiken bei Untätigkeit Refluxösophagitis, Barrett-Ösophagus, Einklemmung von Magenanteilen (Notfall)
Arztbesuch sinnvoll bei Regelmäßigem Sodbrennen, Schluckstörungen, Brustschmerzen, Blut im Stuhl oder Erbrechen

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