ADHS verständlich erklärt
Aufmerksamkeitsdefizit Hyperaktivitätsstörung – kurz ADHS – beschreibt ein Zusammenspiel aus Unaufmerksamkeit, innerer Unruhe und impulsiven Reaktionen. Obwohl die Begriffe häufig in einem Atemzug genannt werden, zeigt sich ADHS bei jedem Menschen anders. Manche wirken rastlos und ständig „unter Strom“, andere kämpfen eher mit fehlender Konzentration oder gedanklicher Zerstreutheit.
Was ADHS ausmacht
ADHS gilt heute als neurobiologische Funktionsbesonderheit. Sie beeinflusst unter anderem:
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die Fähigkeit, Reizen zu widerstehen
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die Steuerung der Aufmerksamkeit
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die emotionale Impulskontrolle
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das Zeitgefühl und die Planung
Dabei handelt es sich nicht um ein Zeichen mangelnder Intelligenz oder fehlender Erziehung, sondern um eine veränderte Arbeitsweise des Gehirns.
Typische Erscheinungsformen
| Erscheinungsbild | Beschreibung | Beispiele aus dem Alltag |
|---|---|---|
| Unaufmerksamkeit | Schwierigkeiten, bei einer Sache zu bleiben | Aufgaben werden begonnen, aber selten beendet |
| Hyperaktivität | Bewegungsdrang, innere Unruhe | Zappeln, ständiges Herumgehen |
| Impulsivität | Handeln ohne nachzudenken | Unterbrechen anderer, schnelle emotionale Reaktionen |
Viele Betroffene zeigen nicht alle Merkmale gleichzeitig. Besonders Erwachsene erleben häufig hauptsächlich Konzentrationsschwankungen, schnelle Überforderung, chaotisches Zeitmanagement oder innere Anspannung.
Wie ADHS erkannt wird
Ein eindeutiges Bild ergibt sich meist aus einer Kombination verschiedener Beobachtungen:
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Gespräche über die persönliche Lebenssituation
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Fragebögen und strukturierte Interviews
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Ausschluss anderer Ursachen
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Bewertung der Symptome in verschiedenen Lebensbereichen
Bei Erwachsenen fließen zusätzlich Kindheitsindikatoren ein, da ADHS in der Regel schon in früheren Jahren beginnt.
Umgang mit ADHS im Alltag
Viele Strategien unterstützen dabei, den Alltag überschaubarer zu gestalten:
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feste Routinen, die Abläufe stabilisieren
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visuelle To-do-Listen und Erinnerungen
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kleinschrittige Aufgabenplanung
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regelmäßige Bewegung, um innere Spannung abzubauen
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strukturierte Pausen, um Überlastung vorzubeugen
Bei ausgeprägten Beschwerden kann eine medikamentöse Behandlung oder Verhaltenstherapie sinnvoll sein. Welche Methode geeignet ist, hängt jedoch immer vom Einzelnen ab.
Chancen und besondere Stärken
Menschen mit ADHS verfügen oft über ausgeprägte Kreativität, schnelle Auffassungsgabe, Begeisterungsfähigkeit und einen detailreichen Blick für Themen, die sie interessieren. Mit der richtigen Unterstützung können diese Stärken gezielt genutzt werden.