Balkonkraftwerke

Balkonkraftwerke

Balkonkraftwerke sind eine beliebte Möglichkeit, um den eigenen Stromverbrauch zu senken und gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Dabei gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten, um die Frage zu beantworten, wann sich ein Balkonkraftwerk mit oder ohne Akku lohnt.

Wann lohnt sich ein Balkonkraftwerk?

  1. Stromkosten und Eigenverbrauch
    Der wichtigste Faktor ist, wie hoch die Stromkosten sind, die du durch die Nutzung eines Balkonkraftwerks senken kannst. In Deutschland liegen die Strompreise für Privathaushalte aktuell bei etwa 40 bis 50 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Wenn du deine eigenen Stromkosten signifikant senken möchtest, kann sich der Einsatz eines Balkonkraftwerks durchaus lohnen.

  2. Verfügbarkeit von Sonnenlicht
    Ein Balkonkraftwerk funktioniert nur bei ausreichend Sonnenlicht. Daher ist es besonders in den Monaten mit viel Sonne (Frühling, Sommer) und in Gegenden mit viel Sonnenstrahlung besonders effektiv. Wenn du in einem Gebiet mit eher wenig Sonnenschein lebst, könnte sich die Investition weniger lohnen.

  3. Verbrauch von Strom während des Tages
    Der Vorteil eines Balkonkraftwerks liegt darin, dass es tagsüber Strom produziert, der direkt im Haushalt genutzt werden kann. Wenn du tagsüber zu Hause bist und den Strom direkt verbrauchst, kannst du deinen Strombezug aus dem Netz reduzieren und somit die Stromrechnung senken. Falls du tagsüber meistens nicht zu Hause bist, wird ein Großteil des erzeugten Stroms ungenutzt bleiben, was die Rentabilität beeinträchtigt.


Balkonkraftwerk mit Akku – lohnt sich das?

Ein Akku kann die Rentabilität eines Balkonkraftwerks deutlich erhöhen, aber er ist auch mit höheren Anschaffungs- und Wartungskosten verbunden. Der Akku speichert überschüssigen Strom, den du tagsüber nicht benötigst, und gibt ihn nachts oder bei bewölktem Wetter wieder ab.

Vorteile eines Akkus:

  1. Unabhängigkeit von Tageszeiten
    Mit einem Akku kannst du den tagsüber erzeugten Strom auch dann nutzen, wenn die Sonne nicht mehr scheint. Das erhöht die Eigenverbrauchsquote und reduziert deinen Strombedarf aus dem Netz erheblich.

  2. Stromspeicherung bei niedrigem Verbrauch
    Falls du tagsüber wenig Strom verbrauchst, wird der überschüssige Strom im Akku gespeichert, sodass du ihn zu einem späteren Zeitpunkt nutzen kannst – zum Beispiel abends, wenn der Strompreis durch die hohe Nachfrage im Netz höher ist.

  3. Sicherung gegen Stromausfälle
    Akkus bieten zusätzlich den Vorteil, dass sie den Haushalt auch im Falle eines Stromausfalls mit Energie versorgen können (sofern die Technik dafür ausgelegt ist).

Nachteile eines Akkus:

  1. Hohe Anschaffungskosten
    Akkus erhöhen die Kosten für die Installation eines Balkonkraftwerks erheblich. Je nach Kapazität des Akkus können die Kosten für die Speichertechnik mehrere tausend Euro betragen. In der Regel musst du den Akku über mehrere Jahre amortisieren, was seine Rentabilität in Frage stellen kann, wenn die Strompreise niedrig sind.

  2. Wartung und Lebensdauer
    Akkus haben eine begrenzte Lebensdauer und müssen irgendwann ersetzt werden. Zudem erfordern sie regelmäßig Wartung, was zusätzliche Kosten verursachen kann.

  3. Effizienzverluste
    Die Speicherung und spätere Nutzung von Strom im Akku verursacht gewisse Verluste (Lade- und Entladeverluste), sodass nicht der gesamte erzeugte Strom wieder genutzt werden kann.


Balkonkraftwerk ohne Akku – wann lohnt sich das?

Ein Balkonkraftwerk ohne Akku kann ebenfalls sinnvoll sein, vor allem in Haushalten, die tagsüber viel Strom verbrauchen und auf eine einfache, kostengünstige Lösung aus sind. Hier sind die wichtigsten Überlegungen:

Vorteile ohne Akku:

  1. Geringere Anschaffungskosten
    Ohne Akku ist ein Balkonkraftwerk wesentlich günstiger in der Anschaffung. Du bezahlst nur für die Solarmodule und den Wechselrichter, was die initialen Investitionen deutlich reduziert.

  2. Einfachere Technik
    Die Installation und Wartung eines Systems ohne Akku ist deutlich unkomplizierter und erfordert keine zusätzlichen technischen Maßnahmen.

  3. Geringe Amortisationszeit
    Da du weniger investieren musst, ist die Amortisationszeit für ein Balkonkraftwerk ohne Akku in der Regel kürzer.

Nachteile ohne Akku:

  1. Begrenzte Nutzung des erzeugten Stroms
    Ohne Akku wirst du den Strom nur dann nutzen können, wenn er gerade erzeugt wird. Da viele Haushalte tagsüber nicht zu Hause sind, wird ein Großteil des erzeugten Stroms nicht genutzt und geht verloren. In diesem Fall wird der überschüssige Strom ins Netz eingespeist und nur mit einem minimalen Preis vergütet, der weit unter dem Preis liegt, den du für Strom aus dem Netz zahlst.

  2. Keine Versorgung in der Nacht
    Nachts oder an bewölkten Tagen wird das Balkonkraftwerk keinen Strom liefern. Du musst dann auf den Strom aus dem Netz zurückgreifen, was die Ersparnisse verringert.


Zusammenfassung: Mit oder ohne Akku?

Balkonkraftwerk ohne Akku:

  • Lohnt sich besonders bei niedrigen Anschaffungskosten und wenn du tagsüber viel Strom verbrauchst und zu Hause bist.

  • Die Rentabilität ist jedoch begrenzt, wenn du tagsüber wenig Strom benötigst und der überschüssige Strom ins Netz eingespeist wird.

Balkonkraftwerk mit Akku:

  • Lohnt sich, wenn du eine hohe Eigenverbrauchsquote erzielen möchtest und auch außerhalb der Sonnenstunden oder an bewölkten Tagen von der eigenen Stromerzeugung profitieren möchtest.

  • Akkus sind jedoch teuer und die Amortisationszeit ist länger. Daher muss die Rentabilität gut durchgerechnet werden.

Die Entscheidung hängt also stark von deinem persönlichen Verbrauchsverhalten, deinem Budget und der verfügbaren Sonneneinstrahlung ab. In vielen Fällen lohnt sich ein Balkonkraftwerk auch ohne Akku, wenn der Eigenverbrauch hoch und die Anschaffungskosten gering sind. Der Akku wird dann interessant, wenn du auch nachts oder bei Schlechtwetter auf eigenen Strom zugreifen möchtest.

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