Buchungssatz
Der Buchungssatz ist ein zentrales Element der doppelten Buchführung und bildet das Fundament für die korrekte Erfassung von Geschäftsvorfällen in der Finanzbuchhaltung. Jeder Buchungssatz beschreibt welche Konten betroffen sind, in welcher Richtung (Soll oder Haben) und in welcher Höhe ein Betrag gebucht werden muss.
Was ist ein Buchungssatz?
Ein Buchungssatz ist die sprachliche oder schriftliche Darstellung eines Geschäftsvorfalls in Buchungsform. Er folgt stets dem Prinzip der doppelten Buchführung:
Jeder Geschäftsvorfall wird auf mindestens zwei Konten erfasst – ein Konto im Soll, das andere im Haben.
Die Grundform lautet:
Sollkonto an Habenkonto (Betrag)
Beispiel:
Ein Unternehmen kauft Büromaterial für 200 € auf Rechnung.
→ Buchungssatz: Bürobedarf 200 € an Verbindlichkeiten 200 €
Typische Buchungssätze im Überblick
Geschäftsvorfall | Buchungssatz |
---|---|
Bareinnahme aus Verkauf | Kasse an Umsatzerlöse |
Einkauf von Waren gegen Rechnung | Wareneingang an Verbindlichkeiten |
Begleichung einer Lieferantenrechnung | Verbindlichkeiten an Bank |
Zahlung eines Kunden | Bank an Forderungen |
Privateinlage durch den Unternehmer | Kasse an Eigenkapital |
Gehaltszahlung per Bank | Löhne und Gehälter an Bank |
Abschreibung von Anlagevermögen | Abschreibungen an Maschinen |
Die Bedeutung von Soll und Haben
In der doppelten Buchführung ist es wichtig zu verstehen, dass „Soll“ und „Haben“ keine Bewertung im Sinne von „gut“ oder „schlecht“ sind. Vielmehr beziehen sie sich auf die Buchungsrichtung eines Kontos:
Kontenart | Zunahme im Soll | Zunahme im Haben |
---|---|---|
Aktivkonto | Ja | Nein |
Passivkonto | Nein | Ja |
Aufwandskonto | Ja | Nein |
Ertragskonto | Nein | Ja |
Einfache und zusammengesetzte Buchungssätze
-
Einfacher Buchungssatz:
Zwei Konten sind beteiligt.
Beispiel: Bank an Umsatzerlöse -
Zusammengesetzter Buchungssatz:
Drei oder mehr Konten sind beteiligt.
Beispiel: Kasse 100 €, Bank 400 € an Umsatzerlöse 500 €
Solche Sätze treten häufig auf, wenn Zahlungen in Teilbeträgen erfolgen oder wenn mehrere Geschäftsvorfälle gemeinsam erfasst werden.
Warum sind Buchungssätze so wichtig?
Buchungssätze sind das Gerüst jeder Buchhaltung. Sie sorgen dafür, dass alle Geschäftsvorgänge korrekt und nachvollziehbar dokumentiert werden. Nur so kann am Ende eines Geschäftsjahres ein ordnungsgemäßer Jahresabschluss erstellt werden – bestehend aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung (GuV).