Fixkosten und variable Kosten einfach erklärt
Kostenarten spielen in der Betriebswirtschaft eine zentrale Rolle. Wer Preise kalkulieren, Gewinne einschätzen oder Sparpotenziale erkennen möchte, kommt an Fixkosten und variablen Kosten nicht vorbei. Die Unterscheidung hilft dabei, wirtschaftliche Entscheidungen fundiert zu treffen – sowohl im Unternehmen als auch im privaten Finanzbereich.
Was sind Fixkosten
Fixkosten sind Ausgaben, die unabhängig von der Produktionsmenge oder der erbrachten Leistung anfallen. Sie bleiben über einen bestimmten Zeitraum konstant, selbst wenn gar nichts produziert oder verkauft wird.
Typisch für Fixkosten ist ihre Planbarkeit. Sie lassen sich relativ genau vorhersagen und müssen regelmäßig gedeckt werden.
Beispiele für Fixkosten
| Art der Fixkosten | Beschreibung |
|---|---|
| Miete oder Pacht | Fällt auch bei Stillstand des Betriebs an |
| Gehälter (Festangestellte) | Unabhängig von der Produktionsmenge |
| Versicherungen | Monatlich oder jährlich gleichbleibend |
| Abschreibungen | Wertverlust von Maschinen oder Fahrzeugen |
| Leasingraten | Feste Zahlungsverpflichtung |
Fixkosten verursachen einen sogenannten Sockelbetrag, der bereits vor dem ersten Verkauf gedeckt sein muss.
Was sind variable Kosten
Variable Kosten verändern sich direkt mit der Produktions- oder Absatzmenge. Je mehr produziert oder verkauft wird, desto höher fallen diese Kosten aus – und umgekehrt.
Sie sind stark abhängig vom betrieblichen Ablauf und oft weniger konstant als Fixkosten.
Beispiele für variable Kosten
| Art der variablen Kosten | Beschreibung |
|---|---|
| Rohstoffe | Mehr Produktion = höherer Materialverbrauch |
| Energiekosten | Maschinenlaufzeit beeinflusst den Verbrauch |
| Verpackungskosten | Entstehen pro verkauftem Produkt |
| Versandkosten | Abhängig von Anzahl der Lieferungen |
| Akkordlöhne | Bezahlung nach Leistung oder Stückzahl |
Variable Kosten lassen sich oft kurzfristig anpassen und bieten Einsparpotenziale bei sinkender Nachfrage.
Fixkosten und variable Kosten im direkten Vergleich
| Merkmal | Fixkosten | Variable Kosten |
|---|---|---|
| Abhängigkeit von der Menge | Keine | Direkt abhängig |
| Planbarkeit | Hoch | Mittel |
| Flexibilität | Gering | Hoch |
| Beispiel | Miete | Materialkosten |
Diese Gegenüberstellung ist besonders wichtig für Break-even-Analysen und Preisberechnungen.
Mischkosten als Sonderform
Neben Fixkosten und variablen Kosten existieren sogenannte Mischkosten. Sie enthalten einen festen und einen variablen Bestandteil.
Typische Mischkosten
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Stromkosten mit Grundgebühr und Verbrauchspreis
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Telefonkosten mit Flatrate und Zusatzminuten
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Wartungsverträge mit Pauschale und Zusatzleistungen
Mischkosten lassen sich häufig rechnerisch in fixe und variable Anteile zerlegen, um betriebliche Auswertungen zu verbessern.
Warum die Unterscheidung so wichtig ist
Die klare Trennung von Fixkosten und variablen Kosten ermöglicht:
-
realistische Preisgestaltung
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bessere Gewinn- und Verlustrechnungen
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fundierte Investitionsentscheidungen
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schnelle Reaktionen bei Umsatzschwankungen
Besonders bei wirtschaftlich unsicheren Zeiten zeigt sich, wie belastend hohe Fixkosten sein können.
Fazit
Fixkosten und variable Kosten bilden das Fundament jeder Kostenrechnung. Während Fixkosten Stabilität und Planungssicherheit bringen, sorgen variable Kosten für Flexibilität. Wer beide Kostenarten kennt und richtig einordnet, kann wirtschaftlicher handeln und Risiken besser steuern.