Krokodilstränen
Der Ausdruck „Krokodilstränen“ bezeichnet eine scheinbare oder vorgetäuschte Traurigkeit oder Anteilnahme, die in Wirklichkeit nicht echt ist. Der Ursprung dieser Redewendung liegt in einer alten, populären Vorstellung, dass Krokodile beim Fressen von Beute „Tränen weinen“. Diese Vorstellung ist auf eine falsche Annahme zurückzuführen, dass Krokodile während des Fressens Tränen produzieren, was jedoch nicht zutrifft. In Wirklichkeit scheinen diese „Tränen“ durch die physische Anstrengung des Kauens oder das Abfließen von Flüssigkeiten zu entstehen, nicht durch emotionale Reaktionen.
Im übertragenen Sinne wird der Begriff heute verwendet, um falsche, scheinheilige Gefühlsäußerungen zu beschreiben, bei denen jemand Trauer oder Reue vorgibt, obwohl diese Gefühle nicht wirklich vorhanden sind. Ein Beispiel könnte sein, wenn jemand sich über ein verlorenes Geschäft oder eine entgangene Chance „betrübt“ zeigt, obwohl diese Person in Wahrheit wenig bis gar kein Mitgefühl für die Situation hat.
Dieser Begriff wird häufig in Diskussionen über Heuchelei oder in politischen und sozialen Kontexten verwendet, um zu verdeutlichen, dass jemand etwas sagt oder tut, um Sympathie zu erlangen, ohne es wirklich zu empfinden.