Verifizieren und Validieren
Die Begriffe Verifizieren und Validieren werden oft synonym verwendet, haben jedoch unterschiedliche Bedeutungen – insbesondere in den Bereichen Softwareentwicklung, Qualitätsmanagement und Wissenschaft.
Verifizieren: „Machen wir es richtig?“
Die Verifizierung prüft, ob ein System, ein Produkt oder ein Prozess die festgelegten Spezifikationen und Anforderungen erfüllt. Dabei wird kontrolliert, ob die Entwicklung oder Umsetzung korrekt nach den Vorgaben erfolgt ist.
📌 Beispiele für Verifizierung:
- In der Softwareentwicklung: Prüfen, ob der Code gemäß der technischen Spezifikationen geschrieben wurde.
- Im Bauwesen: Kontrollieren, ob ein Gebäude nach den Bauplänen errichtet wurde.
- In der Wissenschaft: Überprüfung, ob eine Berechnung oder ein Experiment korrekt nach festgelegten Methoden durchgeführt wurde.
Validieren: „Machen wir das Richtige?“
Die Validierung hingegen stellt sicher, dass das Endprodukt oder der Prozess tatsächlich den gewünschten Zweck erfüllt und die Anforderungen des Nutzers oder Kunden erfüllt. Es geht um die praktische Anwendbarkeit und die tatsächliche Funktionalität.
📌 Beispiele für Validierung:
- In der Softwareentwicklung: Testen, ob eine Anwendung den Bedürfnissen des Nutzers entspricht und fehlerfrei funktioniert.
- Im Bauwesen: Prüfen, ob das Gebäude sicher und funktional ist.
- In der Wissenschaft: Experimentelle Bestätigung, dass eine Theorie oder Hypothese tatsächlich zutrifft.
Unterschied zwischen Verifikation und Validierung
Merkmal | Verifizierung | Validierung |
---|---|---|
Ziel | Überprüfung der Einhaltung von Spezifikationen | Prüfung der Praxistauglichkeit und des Zwecks |
Frage | „Wurde es richtig gemacht?“ | „Wurde das Richtige gemacht?“ |
Zeitpunkt | Während der Entwicklung | Nach der Fertigstellung oder im praktischen Einsatz |
Beispiel | Testet, ob eine Software den Programmieranforderungen entspricht | Testet, ob die Software für den Nutzer wirklich hilfreich ist |
Zusammenhang beider Konzepte
Eine erfolgreiche Verifizierung bedeutet nicht automatisch eine erfolgreiche Validierung. Ein Produkt kann technisch korrekt entwickelt worden sein (Verifikation), aber dennoch nicht die Bedürfnisse des Nutzers erfüllen (fehlende Validierung). Beide Prozesse sind entscheidend für Qualitätssicherung und Fehlervermeidung.